Einfache Messer gehörten bereits im Mittelalter zu den Alltagsgegenständen, die täglich in Gebrauch waren. Eiserne Messerklingen konnte jeder Schmied anfertigen, aber sie wurden auch in regelrechten Schmiedezentren, als Massenware hergestellt. Es gab ein breites Spektrum an Messerformen, das vom einfachen Küchenmesser bis zum Klappmesser reichte. Die verschiedenen Typen verdeutlichen, dass es für viele Verwendungszwecke, wie heute, unterschiedliche Messertypen gab.
Bei Bodenfunden sind die Griffschalen meist nicht erhalten, denn organisches Material vergeht im Boden schneller als Metall. Die Griffe konnten aus Geweih, Knochen oder Holz gefertigt sein. Entweder wurden sie aus einem Stück über die Griffangel geschoben und durch eine oder mehrere Nieten fixiert oder sie bekamen zwei Griffschalen. Unser Fundstück hat welche aus Geweih erhalten, die mit fünf eisernen Nieten an der Angel befestigt sind. Die besonderen Erhaltungsbedingungen in einer Kloake sorgten dafür, dass sich ausnahmsweise auch das organische Material des Griffs erhalten hat. Die schlanke Form mag dafür sprechen, dass es eher an der Tafel Verwendung fand.
